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Mit dem Motorrad der Sonne entgegen

Vor dem Start in die Motorrad-Saison steht der Sicherheits-Check im Fachbetrieb. Foto: ProMotor

Sobald die Sonne etwas höher am Himmel steht, juckt es die Besitzer der rund 4,3 Millionen Krafträder Deutschlands in der Gashand.

Doch vor dem Start kommt zuerst der Sicherhets-Check.

 

Wer z.B. nicht den Sprit aus den Vergasern abgelassen hat, steht nun vor einem Problem: Denn das Benzin ist über den Winter verdunstet und hat die Vergaserdüsen mit klebrigen Rückständen verstopft.

Selbsthilfe ist da kaum möglich, eine Fachwerkstatt der Innung des KFZ-Handwerkes „Oberlausitz“ muss die Vergaser im Ultraschallbad reinigen und anschließend neu einstellen.

Fahrer von Maschinen mit Einspritzanlage kennen solche Sorgen nicht, aber auch für sie bleiben noch ausreichend Prüfpunkte übrig.

Ganz wichtig: die Reifen. Sie sind der einzige Kontakt zur Straße, dürfen keine Risse oder Schnitte aufweisen und müssen natürlich genügend Profil besitzen. 1,6 Millimeter schreibt der Gesetzgeber vor, doch dieses Minimum sollte kein sicherheitsbewusster Biker ausreizen.

Weiter geht’s mit den Bremsen. Wie alt ist die Flüssigkeit? Wer diese Frage nicht beantworten kann, sollte sie sofort in der Fachwerkstatt wechseln lassen. Spätestens alle zwei Jahre, dann hat sie so viel Wasser aufgenommen, dass es bei harter Belastung zum Ausfall kommen kann.

Und selbstverständlich sollten die Bremsbeläge noch mindestens zwei Millimeter dick sein, gemessen natürlich ohne die Trägerplatte. Nicht vergessen: Auch die Bremsscheiben verschleißen, ihre Mindeststärke ist im Handbuch nachzulesen.

Wichtig für sichere Straßenlage: der Zustand des Fahrwerks. Rad-, Schwingen- und Lenkkopflager müssen leichtgängig, aber spielfrei laufen. Kräftiges Rütteln darf kein fühlbares Spiel oder gar Klappergeräusche ergeben.

Bei der Gelegenheit kann man auch einen Blick auf Gabel und Federbeine werfen: Beide sollten dicht sein, keine Ölspuren zeigen und vor allem an beiden Seiten auf gleiche Werte eingestellt sein.

Auch der Antrieb verträgt einen prüfenden Blick. Ist die Kette korrekt gespannt und ausreichend geschmiert? Sind die Zähne der Kettenräder noch intakt oder schon spitz wie bei einer Kreissäge?

Dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, einen neuen Kettensatz beim Meisterbetrieb der Innung des KFZ-Handwerkes „Oberlausitz“ montieren zu lassen.

Ähnliches gilt für auch für den immer beliebteren Zahnriemenantrieb – abgesehen natürlich von der Schmierung. Die ist dagegen auch beim wartungsarmen Kardanantrieb ein Thema. Endantrieb und eventuell das Umlenkgetriebe sollten dicht sein, der Ölstand stimmen.

Wichtig: Ölwechsel nicht vernachlässigen, denn hohe Drücke und wenig Ölinhalt bewirken eine wesentlich stärkere Belastung der Zahnräder als beim PKW. Prinzipiell gilt das ebenfalls für den Motor – auch Wenigfahrer sollten einmal im Jahr das Öl wechseln.

Bliebe noch die Lebensversicherung des Motorradfahrers: die Beleuchtung. Tipp: Die Scheinwerferlampe vor jeder Saison wechseln.

Die meisten Maschinen haben nur eine, ein Ausfall bei Nacht ist also doppelt ärgerlich. Dass Bremslicht und Blinker funktionieren müssen, versteht sich ohnehin von selbst und sollte vor jeder Fahrt überprüft werden.

Fehlt noch ein Punkt: die Bekleidung. Dazu gehört auch der Helm, an dem bei der ersten Ausfahrt 2017 nicht mehr die Fliegen aus dem vorigen Jahr kleben sollten. Verkratzte oder sonst wie beschädigte Visiere sollten entsorgt werden, der Verschluss muss leichtgängig und zuverlässig einrasten.

Auch Jacke, Hose, Handschuhe und Stiefel verdienen einen prüfenden Blick, um offene Nähte und defekte Reißverschlüsse kümmert sich der Schneider.


Dann steht der Ausfahrt aus technischer Sicht nichts mehr im Weg. Bis sich allerdings der Kopf wieder auf das Motorradfahren eingestellt hat, vergehen ein paar Kilometer – auch wenn es noch so in der Gashand juckt.

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