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Vorsicht Internet!

Ein Problem am Auto? Früher war die Werkstatt der erste Ansprechpartner, doch heute suchen viele in Internetforen nach einer Lösung. Und bekommen meist eine Menge Antworten.

Aber Vorsicht: Die wenigsten Forenschreiber haben wirklich Ahnung. Und keiner übernimmt irgendeine Garantie. Hier ein paar typische Fehlinformationen, tatsächlich so im Netz gelesen:

 

Beim Wechsel von Fahrwerks- und Lenkungsteilen ist eine Achsvermessung überflüssig. Es genügt, sich Markierungen an den Einstellschrauben zu machen. Völlig falsch. Zunächst sollten Laien überhaupt keine Reparaturen am Fahrwerk vornehmen, das Risiko lebensgefährlicher Fehler ist viel zu groß. Außerdem geht es beim Einstellen von Spur, Sturz und weiteren Geometriewerten um Bruchteile von Millimetern, jede Markierung wäre viel zu ungenau. Auch, weil ein verschlissenes Altteil gegen ein neues ersetzt wird und sich schon dadurch Änderungen ergeben. Und letztlich weiß doch niemand, ob die Achseinstellung vor der Reparatur in Ordnung war. Schon deshalb sollte die Fahrwerksgeometrie regelmäßig in einer Fachwerkstatt der Innung des KFZ-Handwerkes „Oberlausitz“ kontrolliert werden.

Die Scheibenwischer regelmäßig mit Silikonspray zu pflegen verlängert die Lebensdauer. Ebenfalls ein Sicherheitsrisiko. Denn das Silikon gelangt mit den Wischern natürlich auch auf die Frontscheibe, bildet im Regen einen zähen, milchigen Schmierfilm, der sich nur mühsam wieder beseitigen lässt und ein Fahren bei Gegenlicht oder im Dunkeln unmöglich macht. Außerdem bestehen hochwertige Markenwischer aus echtem Naturkautschuk, der unter Silikon aufquillt und dann erst recht verschleißt.

Fensterputzen klappt am besten mit Zeitungspapier.
Klares Nein. Denn Zeitungspapier ist bedruckt, Druckerschwärze enthält Fett und färbt ab. Deshalb wird das Glas damit nie streifenfrei durchsichtig. Die einzig funktionierende Methode: Glasreiniger und Küchenkrepp. Und dann rubbeln, bis der Arm abfällt.

Brennspiritus und Geschirrspüler in der Scheibenwaschanlage verhindern das Einfrieren und
reinigen gut, sind vor allem viel billiger als spezielle Scheibenreiniger.
Stimmt alles nicht. Beginnend beim Preis: Ein Spiritus kostet pro Liter mindestens drei Euro, Scheibenreiniger im Kanister nur etwa einen Euro. Spiritus verfliegt sofort nach Verlassen der Waschdüsen, das Wasser gefriert auf der Scheibe. Echter Scheibenreiniger hingegen enthält Glycole, die ein Wiedereinfrieren vermeiden. Und letztendlich sind sowohl Spiritus als auch Geschirrspüler schädlich für Lack, Gummi und Kunststoff

Bremsscheiben und –beläge bekommt man günstig gebraucht auf dem Schrottplatz.
Da wird’s nun abenteuerlich, denn die Bremsen sind absolut kein Laien-Spielplatz. Der kleinste Fehler kann tödlich enden – für den Bastler, aber auch für Unbeteiligte. Außerdem wird kein seriöser Autoverwerter gebrauchte Verschleißteile für Bremsen anbieten.

Den Reifendruck auf fünf bar erhöhen spart Sprit und senkt den Verschleiß.
Gute Absicht, aber nicht zu Ende gedacht. Denn der normale Reifendruck bei PKW liegt meist zwischen 1,8 und maximal 3,0 bar. Das ist ausreichend für einen niedrigen Rollwiderstand und damit geringen Spritverbrauch. Wird der Druck nun nahezu verdoppelt, ergibt sich in diesem Bereich keine nennenswerte Verbesserung. Dafür verschlechtert sich aber die
Kraftübertragung des Reifens auf die Fahrbahn, weil die Aufstandsfläche sich stark verringert. Folge: Das Fahrzeug gerät früher ins Rutschen, der Bremsweg verlängert sich.
Außerdem schluckt ein knallhart aufgepumpter Reifen keine Straßenunebenheiten mehr, leitet vor allem hochfrequente Schwingungen ins Fahrzeug, der Fahrkomfort leidet erheblich. Deshalb: Beim Reifendruck an die Bedienungsanweisung halten, denn der Hersteller hat sich was dabei gedacht.

Grundsätzlich gilt: Bei Fragen rund ums Auto ist die Fachwerkstatt der Innung des KFZHandwerkes
„Oberlausitz“ der einzig kompetente Ansprechpartner.

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